Corona-Andacht Miserikordias Domini: Geborgen beim guten Hirten

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Diese Andacht ist als Videoandacht unter folgendem Link verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=9QKUy795bZI

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.

Herzlich willkommen zur Andacht.

Haben Sie schon einmal eine Schafherde ohne Hirten gesehen? Die Schafe strömen in verschiedene Richtungen, ein Schaf verheddert sich im Busch, eines fällt in den Bach, das dritte verläuft sich im Dickicht des Waldes. Es herrscht heilloses Chaos, die Tiere der Herde irren in der Gegend herum und laufen Gefahr sich zu verletzen oder gar zu sterben. In einem: die Schafe befinden sich in einem bedauernswerten, weil desorientierten Zustand.

Auch in unserem heutigen Predigttext (1. Petrus 2,21b-25) ist die Rede von Schafen und Hirten. Dort heißt es im letzten Vers: Ihr irrtet umher wie die Schafe, aber jetzt seid ihr umgekehrt zum Hirten und Beschützer eures Lebens, (Übersetzung von Norbert Brox, EKK, 1. Petrusbrief). Der Apostel Petrus schreibt uns diese Worte. Er vergleicht darin Christen mit Schafen. Jesus Christus ist dabei der Hirte der Schafe. Viele von uns kennen das Bild vom Hirten, vom guten Hirten für das Schaf, für die Schafe. Denn in Psalm 23 heißt es: Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Und im Johannesevangelium im Kapitel 10 sagt Jesus diesen großen Satz über sich: Ich bin der gute Hirte. Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Ich kenne die Meinen und die Meinen kennen mich, wie mich mein Vater kennt, und ich kenne den Vater. Das Bild vom guten Hirten und seinen Schafen ist stark. Ich liebe dieses Bild. Denn es macht Mut, es tröstet und es schenkt Geborgenheit: Jesus ist unser guter Hirte. Bei ihm sind wir sicher geborgen.

Jesus ist deswegen unser guter Hirte, weil er sein Leben für uns gelassen hat. Petrus drückt diesen Gedanken mit alten Worten aus: Durch seine Wunden seid ihr heil geworden, sagt er. (Jesaja 53,5). Durch Jesu Tod am Kreuz sind wir heil geworden. Durch seinen Tod am Kreuz hat uns Gott das Heil, das ist die Gemeinschaft mit Gott geschenkt. Früher, bevor wir zum Glauben an Jesus Christus kamen, hatten wir dieses Heil, diese Heilung, die Gemeinschaft mit Gott nicht. Wir irrten vielmehr umher wie die Schafe: Orientierungslos, leer, müde, traurig, auf uns gestellt, im Chaos versinkend. Leben ohne Jesus bedeutet im Leben herumzuirren, wie Schafe, die ihren Hirten verloren haben. Es ist kein schmeichelhaftes Bild vom Menschen ohne Gott, das uns da gezeichnet wird. Denn Leben ohne Jesus, das bedeutet richtungs- und ziellos auf sich selbst gestellt zu sein. Das bedeutet keinen göttlichen Halt des guten Hirtens auf dem eigenen Lebensweg zu haben. Das bedeutet: Nicht wohin zu wissen, mit der eigenen Schuld.

Jesus der gute Hirte schafft Abhilfe in dieser Situation des Herumirrens in der Dunkelheit dieser Welt und des eigenen Lebens. Wer sich zu ihm bekehrt, der bekommt eine Richtung für sein Leben. Für den wird Jesus zum Ziel, das er erstrebt. Wer sich zu ihm umkehrt, den befreit Jesus von der Angst, die er verspürt in dieser Welt und den tröstet Jesus wunderbar. Wer zu Jesus zurückkehrt, der bekommt nichts Geringeres als das Heil von Gott geschenkt. Der darf wieder mit dem heiligen Gott Gemeinschaft haben. Denn Jesus hat das, was zwischen Gott und uns lag, unsere Sünde, hinaufgetragen auf das Holz. Mit seinem Kreuzestod hat er all das, was uns von Gott trennte, aus der Welt geschafft. Er ist für uns gestorben, so dass wir wieder mit Gott leben dürfen.

Jesus ist der Hirte und Beschützer unseres Lebens, sagt Petrus am Ende unseres Predigtwortes. Das heißt: Jesus ist nicht nur unser Ziel, er befreit uns nicht nur von Angst und Schuld und schenkt uns ewiges Heil. Jesus beschützt uns auch. In seiner Hand sind wir sicher geborgen. Diesen Schutz Jesu unseres guten Hirtens brauchen wir in dieser Zeit ganz besonders. Jesus möge uns und unser Leben beschützen vor den Gefahren des Corona-Virus. Jesus möge unsere Wirtschaft und unsere Unternehmen vor wirtschaftlichem Niedergang schützen. Jesus möge unsere Seele beschützen, so dass wir nicht irre werden an dieser Krise, sondern jeden Tag in dieser Krise aus Gottes Hand nehmen. Mit unserem guten Hirten Jesus schreiten wir weiter mutig und kräftig voran auf unserem Weg durch die Zeit. Denn Jesus hat uns das felsenfest versprochen und er sagt es uns heute erneut zu: Ich bin der gute Hirte und Beschützer eures Lebens.

Deswegen können wir in diesen Zeiten so beten: Führe mich, o Herr, und leite meinen Gang nach deinem Wort, sei und bleibe du auch heute mein Begleiter und mein Hort, nirgends als bei dir allein kann ich recht bewahret sein. Und der Friede Gottes der höher ist als alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus unserem Herrn. Amen.