Die Andacht ist als Videoandacht unter folgendem Link verfügbar: https://www.youtube.com/watch?v=7swYwc01-VY
Versöhnt mit Gott, 2. Korinther 5,14-21
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Lieber Leser, liebe Leserin,
herzlich willkommen zur Andacht am Karfreitag. Andacht am Karfreitag zu feiern bedeutet stille zu werden und auf das Kreuz Christi zu blicken. „Nun in heilgem Stilleschweigen stehen wir auf Golgatha. Tief und tiefer wir uns neigen vor dem Wunder das geschah. Als der Freie ward zum Knechte und der Größte ganz gering, als für Sünder der Gerechte in des Todes Rachen ging.“ Diese Worte aus dem Lied „Nun gehören unsere Herzen“ spiegeln die Stimmung des Karfreitages wieder. Am Karfreitag geht es um das Leiden und den Tod von Jesus Christus. Und da ist Stille, ehrerbietige Stille die angemessene Reaktion. Denn er ist für uns gestorben. Ja, sie haben richtig gehört: Das Leiden und der Tod von Jesus Christus sind relevant für uns, wichtig für uns, geschahen für uns. Jesus hat das alles für uns auf sich genommen.
Im Bibelwort, das uns für heute gegeben ist, wird die Bedeutung des Todes von Jesus unter dem Begriff der Versöhnung dargestellt. Das Wort Versöhnung durchzieht den ganzen Bibelabschnitt (2. Kor 5,14-21) wie ein roter Faden. Was Versöhnung zwischen Menschen ist wissen wir: Zwei Menschen, die miteinander in Streit gelebt haben, reichen sich die Hand und versöhnen sich so wieder miteinander. Völker, die im Unfrieden miteinander gelebt haben, sprechen wieder miteinander, arbeiten Schuld auf und schließen wieder Frieden miteinander. Ein Mensch schließt (endlich) wieder Frieden mit sich. Nimmt sich so an, wie er ist, vergibt sich seine Fehler und versöhnt sich so mit sich selbst. Nun gibt es Versöhnung nicht nur zwischen Menschen, oder beim Menschen mit sich selber, Versöhnung gibt es auch in Bezug von Mensch und Gott.
Unser Bibelwort sagt uns, dass es die Welt, die Menschen, wir waren die der Versöhnung durch Gott und mit Gott bedurften, nicht etwa Gott. Wir, die Menschen, sind es, die versöhnt werden müssen, nicht Gott. Der Fehler liegt ganz und gar auf unserer Seite. Und er hat auch einen Namen. Die Bibel nennt ihn Sünde, Sündersein. Alle Menschen sind der Sündenmacht verhaftet. Das heißt sie haben Gott den Rücken gekehrt, haben ihn einen guten Mann sein lassen, haben seine Gebote übertreten. Die Sünde ist unser Problem. Die Sünde sie zeigt sich ganz konkret im Verhältnis des Menschen zu Gott. Sie bedeutet Abkehr von Gott, ihn aus der Mitte unsere Lebens, wo er hingehört verdrängt zu haben, seine eigenen Wege gehen, Menschheit ohne Gott. Sünde sie bedeutet auch das: Lieblosigkeit und Respektlosigkeit von Menschen untereinander. Sünde, das ist auch die Ausbeutung der Schöpfung Gottes und der Verzicht auf nachhaltiges Handeln. Sünde, das ist auch Tierquälerei.
Unsere Sünde sie hat eine Auswirkung. Sünde bedeutet Trennung von Gott. Denn der heilige Gott kann nicht mit Sündern Kontakt haben. Unsere Sünde schafft eine die Kluft zwischen uns und Gott. Für uns ist diese Kluft unüberbrückbar.
An dieser Stelle kommt Jesus Christus und sein Kreuzestod ins Spiel. Sein Kreuzestod überbrückt die Kluft, die zwischen Gott und Mensch herrscht. Weil Jesus Christus für uns und unsere Sünden am Kreuz gestorben ist, deshalb können wir Frieden mit Gott haben. Paulus nennt das in 2. Kor. 5. Versöhnung. Gott versöhnt uns durch Jesu Kreuzestod mit sich selber. Wie geschieht diese Versöhnung genauer? Paulus sagt: Gott rechnet den Menschen ihre Sünde nicht an. Gott schreibt sich nicht zusammen, was sich jeder von uns an Sünde geleistet hat. Er merkt sich das nicht bis und für das Endgericht. Vielmehr hat er seinen Sohn Jesus Christus die Macht unserer Sünde, die Strafe für unsere Sünde, erleiden lassen. Unsere Sünde wurde von Gott auf Jesus Christus konzentriert. Stellen Sie sich einen Blitzableiter vor. Der Blitzableiter leitet die Spannung des Blitzes in den Boden ab. Die Spannung, das ist der Zorn Gottes, der über uns und unserem Haus schwebt. Der Blitzableiter, das ist Jesus Christus, der die Spannung des Zornes aufnimmt, abfängt und zu Boden leitet. Jesus wurde von Gott zur Sünde gemacht. Das heißt: Christus hat die Strafe für unsere Sünde auf sich genommen und am eigenen Leib ertragen, für uns. Weil er uns liebt. Er der selber sündlos war, von keiner Sünde wusste, mit Sünde nichts zu schaffen hatte, hat unsere Sünde auf sich genommen durch seinen Tod am Kreuz.
So hat er unsere Sünden am Kreuz für uns getilgt. So hat Gott im Kreuz zu unserem Heil gehandelt. Denn er hat uns, die wir durch unsere Sünde von Gott getrennt waren wieder mit sich versöhnt und Frieden zwischen sich und den Menschen geschaffen. Der Mensch er braucht nichts weiter tun in diesem Zusammenhang als auf das Kreuz von Christus zu sehen und das Versöhnungswerk von Christus für sich anzunehmen. Daran glauben, dass ich selber Sünder bin und dass Christus aber meine Sünde durch seinen Kreuzestod getilgt hat und ich so wieder Gemeinschaft mit Gott haben darf.
Diese Botschaft der Versöhnung durch den Kreuzestod von Jesus Christus für uns, sie gilt es weiterzuverbreiten. Denn Paulus sagt: Gott hat unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet. Wir sind jetzt Botschafter an Christi statt. Deshalb liebe Leser lasst uns diese Botschaft verbreiten, heute, morgen und allezeit. Durch den Tod von Jesus Christus sind wir versöhnt mit Gott.
Und der Friede Gottes, der höher ist alle Vernunft bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.
Amen.